Brainstorming Methoden: Wann sind sie am effektivsten?

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Brainstorming Methoden: Wann sind sie am effektivsten?

Brainstorming wird intuitiv eigentlich in allen Lebensbereichen gern zum ersten, vorbehaltlosen Ideenfinden genutzt – natürlich auch im Privaten. In diesem Artikel schaue ich zwar ausschließlich auf professionelle, geleitete Brainstorming Methoden im Business. Du wendest Brainstorming jedoch wahrscheinlich im Kleinen bereits öfter an, beispielsweise in der Urlaubs-, Jahres- oder Essensplanung!

Recherchiert man einmal im Netz nach Brainstorming Methoden, stößt man auf gut 20 verschiedene Ansätze. Je nachdem, welche Fragestellung man in den Fokus stellt, gibt es Brainstorming Methoden, die zum Ziel führen.

In diesem Artikel erkläre ich dir, wann Brainstorming Methoden am effektivsten funktionieren. Denn, Achtung, Spoiler: Es ist gar nicht so wichtig, welche Methode du genau wählst, um echte Knüller-Erkenntnisse zu erhalten. Sondern vielmehr, welche Rahmenbedingungen für dein Brainstorming herrschen. Noch mehr zum Thema Kreations- und Organisationsentwicklung findest du übrigens in meinem Blog.

Legen wir los mit ein wenig Theorie, um besser einordnen zu können, welche Potenziale in dieser Ideen-Findungsmethode stecken!

 Was ist Brainstorming eigentlich?

Eine kleine Brainstorming Definition zu Beginn: Im Business-Kontext wird Brainstorming vor allem von festen Teams, in kleinen Gruppen oder auch von Solo-Selbständigen als zuverlässige Methode zur Ideenfindung eingesetzt.

Vor allem nutzt man sie zu Beginn eines neuen Projekts oder in einer Wachstumsphase, um neue Potenziale zu identifizieren. In diesem Fall eignet sich Brainstorming einwandfrei als effektive Strategie, um schnelle, vielfältige und unkonventionelle Ideen zu generieren.

6 Vorteile von Brainstorming in kleinen Gruppen

Gute Ideen im Business braucht jeder – ob als EinzelunternehmerIn oder im Team. Die gute Nachricht ist: Auch Solo-Selbständige können Brainstorming für sich nutzen. Wie das Ganze dann funktioniert, liest du weiter unten im Artikel. Doch schauen wir erstmal auf klassisches Brainstorming in einer kleinen, geführten Gruppe – denn die braucht es unbedingt.

Aus meiner Erfahrung heraus haben Kleingruppen zwischen 3 und 10 Leuten die perfekte Größe:

Intensität

In Gruppen dieser Größe nehmen möglichst viele intensiv teil: In kleinen Gruppen fühlen sich alle Teilnehmer maximal gehört und ermutigt, Ideen beizusteuern. Durch die beschränkte Anzahl der Teilnehmer, spielt jeder eine noch größere Rolle für das Gesamtergebnis.

Dynamik

Die Ideen fließen lebhafter: In kleinen Gruppen entwickeln sich Ideen schneller, da weniger Teilnehmer involviert sind und kein kreativer „Stau“ entsteht. Das heißt aber nicht, dass am Ende weniger Ideen dabei herauskommen! In einer kleineren Gruppe ist es aber länger möglich, den Überblick über alle gesammelten Optionen zu behalten. So nähern sich alle schneller der Prozessphase, in der bereits einmal genannte Ideen weitergedacht und optimiert werden.

Kreativität

Brainstorming in der Gruppe deckt blinde Flecken auf: Während eines Brainstormings wird nicht zwischen guten und schlechten Ideen unterschieden. Alle kreativen Ideen werden urteilsfrei gesammelt. Der Effekt ist ein maximaler Output: Die TeilnehmerInnen bauen ihre kreativen Hemmungen ab. Unkonventionelle und frische Ansätze haben die gleiche Berechtigung wie erprobtes und bekanntes Vorgehen.

Innovation

Gruppen-Brainstorming bringt eine Vielfalt an Perspektiven: Viele Menschen – viele verschiedene Blickwinkel! Je unterschiedlicher und diverser die Hintergründe und Erfahrungen der TeilnehmerInnen, desto vielfältiger die Lösungsansätze! Damit werden Perspektiven eingenommen, an deren Lösungsansätze man allein nicht gedacht hätte. Teils kommt es noch in der Sessions zu Ping-Pong-Effekten, wenn eine neue Idee eine weitere provoziert.

Geschwindigkeit

Brainstorming dient der schnellen Ideenentwicklung: Brainstorming ist ein äußerst schneller Prozess – sehr nützlich bei sportlichen Timings! Es gilt ausdrücklich: In kurzer Zeit so viele Ideen generieren wie möglich. Ein willkommener Nebeneffekt: Die Zeitbeschränkung erschwert es den TeilnehmerInnen, ihre Ideen erstmal subjektiv vorzuselektieren. So landen möglichst viele diverse Ideen im Pool.

Teamspirit

Brainstorming fördert die Team-Bindung und das Gefühl, gemeinsam für ein Ziel zu arbeiten. Diese Dynamik und Motivation ist unerlässlich, sollen die Anforderungen der bevorstehenden Änderungen z.B. in einer Wachstumsphase bewältigt werden.

 

Die 6 Vorteile von Brainstorming

Effektives Brainstorming: Warum die Brainstorming Methoden eigentlich nicht wichtig sind

Brainstorming ist nicht gleich Brainstorming! Bei der Recherche nach den gängigsten Brainstorming Methoden, kommen mindestens 20 verschiedene zusammen: Das klassische Brainstorming, Mind Mapping, die 6-3-5 Methode, Rolestorming zum aktiven Perspektivwechsel oder auch das Worst Idea Brainstorming sind darunter, um nur einige bekannte zu nennen.

Jede einzelne Methode hat eigentlich dasselbe Ziel – möglichst viele Einfälle zu einem bestimmten Thema bzw. zu einer Fragestellung zusammenzustellen.

Dabei bedient sich jede Brainstorming-Methode einer anderen Technik. In einer der Brainstorming Methoden gilt es beispielsweise, besonders abwegige Lösungen zu fokussieren – im Worst Idea Brainstorming. Eine andere Brainstorming Methode macht sich die kollektive Intelligenz der Gruppe zunutze, wenn im Prozess eine Art Ideen-Ping-Pong der TeilnehmerInnen entsteht, wie in der 6-3-5-Methode.

Wann werden Brainstorming Methoden besonders effektiv?

Du recherchierst im Moment nach einer besonders effektiven Brainstorming-Methode? Dann erinnere dich jetzt bitte mal an deine persönlichen Erfahrungen zurück:

  • Mit welcher Technik hast du bereits Erfahrungen machen können?
  • Wie war das Setting: Kanntest du die TeilnehmerInnen und wie viele nahmen teil?
  • Wie fließend war der Ideenprozess?
  • Waren die anderen TeilnehmerInnen im Kreativprozess eine Inspiration für dich?
  • Wie war deine Rolle in der Gruppe?
  • Hattest du viele Redebeiträge und wurden sie wertfrei aufgenommen?
  • Wie viele Ideen kamen zusammen?
  • Für wie „gut“ wurden die Ergebnisse nach Ende des Brainstormings befunden?

Woran hat es gelegen, dass du zufrieden oder verstimmt aus dem Brainstorming-Prozess gekommen bist? Ich wage zu behaupten: Es lag nicht an den Brainstorming Methoden.

Auch wenn ich dich damit jetzt überraschen sollte:

Damit Brainstorming wirklich effektiv ist, ist es meines Erachtens nach nicht wichtig, welche Brainstorming Methoden angewendet werden. Der Rahmen ist wesentlich wichtiger.

Und den sehen wir uns im nächsten Absatz näher an.

Effektives Brainstorming gelingt in einer vertrauensvollen Atmosphäre

Der kleine Fragenkatalog lässt dich ahnen, worauf ich hinauswill:

Effizient und effektiv werden kreative Denk- und Innovationsprozesse in Unternehmen vor allem dann, wenn sich alle TeilnehmerInnen in der Gruppe auf Augenhöhe treffen können. So wird die Atmosphäre inspirierend und vertrauensvoll.

Dafür ist es gut, im Vorhinein negative, unternehmerische Glaubenssätze oder Denkmuster (die vielleicht als „Firmenkultur“ missverstanden werden) konkret anzusprechen.

Diese Kreativgrenzen werden vor allem durch

  • bestehende Team-Strukturen,
  • die ganz eigenen Ziele,
  • das persönliche Selbstverständnis jedes einzelnen im Team,
  • das Bestreben zum Erhalt des eigenen Status,
  • die unterschwelligen Macht-Dynamiken zwischen Führungskräften gefördert.

Die positiven Effekte von Brainstorming Methoden lassen sich vor allem damit fördern, dass vor dem Brainstorming die Grundregeln für alle (egal, welcher Status) feststehen. Diese sollten alle TeilnehmerInnen kennen und einhalten:

 

 

Die 5 Grundregeln, damit Brainstorming wirklich effektiv ist

5 Grundregeln beim Brainstorming

  1. Die Gruppe sollte nicht zu klein und nicht zu groß sein
  2. Der Status der TeilnehmerInnen hemmt den Prozess: Je homogener die Gruppe, desto weniger spielt der Status einzelner Teilnehmer innerhalb der Gruppe eine Rolle.
  3. Alle TeilnehmerInnen des Brainstormings dürfen ihre Ideen frei einbringen.
  4. Brainstormings legen Wert auf viele Ideen– nicht auf gute.
  5. Die Auswertungund Ausarbeitung einzelner Ideen kommt später und ist ein eigener Prozess (siehe unten „Was ist Co-Creation“).

Ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn diese Rahmenbedingungen stehen, kommt eine inspirierende, gewinnende Atmosphäre auf, in der sich die Ideengeber gegenseitig beflügeln.

Als Solo-Selbständiger Brainstorming Methoden effektiv einsetzen: Die Vorteile

Die vielen Vorteile davon, Brainstorming Methoden für diverse Unternehmensbelange einzusetzen, hast du bereits nachlesen können.

Brainstorming Methoden haben jedoch auch für Solo-Selbständige eine Vielzahl an Benefits, von denen sie massiv profitieren:

Kreative Lösungen

Kleinunternehmer stecken neben den einzigartigen Herausforderungen ihres sehr individuellen Business zeitgleich in einer persönlichen Transformationsphase. Aus Gründern werden Selbständige, aus Selbständigen werden Unternehmer. Brainstorming hilft v.a. beim Sammeln kreativer und bisher unbeachteter Wege und Ressourcen, die Hürden und Entwicklungsphasen zu bewältigen.

Ressourcenschonung

In der Wachstumsphase ist nicht selten das Budget und damit auch die personelle Unterstützung von außen knapp. Brainstorming ermöglicht es, die bereits vorhandenen Mittel besser zu nutzen und weitere Maßnahmen zu erdenken. Für diese Phase brauchst du kein großes Team, wenn du Brainstorming-Partner wie andere Solo-Selbständige kennst, die u.a. aus der gleichen Motivation heraus an solchen Sessions teilnehmen. Auch wenn ihr nicht alle am selben Ort arbeitet, kann ein Brainstorming online wunderbar funktionieren. Hier wäscht eine Hand die andere!

Agilität

Der Markt ändert sich ständig! Konkurrenzanalyse, Produktkette oder Funnel-Aufbau? Durch regelmäßige Brainstorming-Sessions können auch Kleinunternehmer schneller auf Marktveränderungen reagieren.

Wie funktioniert Brainstorming für Einzelunternehmer konkret?

Ich habe es bereits angedeutet: Brainstorming funktioniert nicht nur in Teams – aber dennoch hast du idealerweise ein oder mehrere Gegenüber, mit denen du kreatives Ping-Pong spielen kannst.

Die gute Nachricht ist, dass auch für Kleinunternehmer bzw. Selbständige, die sich mit ihrem Online-Business beispielsweise in der Wachstumsphase befinden, Brainstorming möglich ist:

  1. Kennst du andere, gleichgesinnte Unternehmer?Frage sie für ein Brainstorming an: Sie eignen sich in diesem Fall als kreative Ideen-Katalysatoren.
  2. Eine Möglichkeit ist es, sich online oder live für eine längere Zeit Mastermind-Gruppen anzuschließen. Regelmäßiges Brainstorming sind in der Regel Teil des Angebots.
  3. Suchst du ganz konkret nach einmaligen Brainstorming-Sessions für UnternehmerInnen,biete ich dir gern den Rahmen für gemeinsames, geführtes Brainstorming online für Unternehmerinnen.

Ich leite eure Gruppe an: Zusammen sammeln wir frische Ideen und Lösungsoptionen. Das funktioniert wunderbar, denn als Moderatorin achte ich darauf, dass jede Teilnehmerin 30 Minuten Zeit für die eigene Frage erhält. Vor allem für Einzelunternehmer, die nicht täglich mit einem Team zusammenkommen, ist diese gezielte Methode ideal, um dennoch auf eine Art Kollektiv-Intelligenz zugreifen zu können.

Wenn dich dieses Angebot interessiert, kannst du dich sehr gern auf meine Info-Liste setzen lassen – ich kontaktiere dich dann so schnell es geht mit einem Datum. Die Sessions sind übrigens auch als Team buchbar.

Grenzen von Brainstorming Methoden

Wie bereits erwähnt: Aus meiner Erfahrung heraus ist es nicht wichtig, mit welcher Methode du deine Kreativprozesse befeuerst, sondern innerhalb welcher Rahmenbedingungen und mit welchen Erwartungen.

Denn Hand auf’s Herz: Brainstormings sind nicht für jede Herausforderung das richtige Tool. Denn natürlich haben Brainstorming Methoden ihre Grenzen.

Vor allem bei besonders komplexen Problemen oder Projekten, bei denen eine umfassende Zusammenarbeit und Integration unterschiedlicher Fähigkeiten und Perspektiven erforderlich ist, kann z.B. Co-Creation statt Brainstorming die bessere Wahl sein.

Was ist Co-Creation und wann setze ich es ein?

An diesem Punkt können wir diese beiden Kreativ-Katalysatoren einmal deutlich voneinander abgrenzen:

  • Brainstorming ist ein Konzept zur reinen Ideenfindung.
  • Im Unterschied zum Brainstorming geht es im Co-Creation-Prozess nicht mehr nur um eine Ideensammlung zu einer einfachen Fragestellung.
  • Co-Creation ist ein strategischer Prozess im Anschluss.
  • Darin entwickeln Einzelunternehmer, Unternehmen oder jede Art der Organisation gemeinsam mit einem oder mehreren externen Sparring-PartnerInnen Produkte, Dienstleistungen oder Ideen weiter.
  • Co-Creation bietet Raum für Innovation, sie boostert die Geschäftsentwicklung und wandelt die Visionen aus dem Brainstorming in klare strategische Schritte um.

Interessiert dich das Thema weiter? Lies hier gerne auch über den Unterschied zwischen Brainstorming und Co-Creation.

Fazit: Konkret wird Brainstorming dank Co-Creation

Du siehst: In der Regel ist ein Brainstorming der Co-Creation Session vorgelagert – es ist nur der Einstieg in einen erfolgreichen Co-Creation Prozess.

Aus dem im Brainstorming entstandenen Pool aus Einfällen und Lösungsoptionen werden für die Co-Creation nur die Ideen ausgewählt, die nach einer Art Realitätscheck das größte Potenzial haben.

Diese Kombination aus Brainstorming als erstem Aufschlag und Co-Creation als Katalysator für die konkrete Umsetzung, macht meine Arbeit mit Selbständigen und UnternehmerInnen so effektiv.

Mit mir arbeiten in 2024:

Hallo, ich bin Fabienne Stich! Ich glaube an die Kraft von Sparring, gemeinsam mit Beratung und Coaching: Eine bislang einzigartige Kombination in der Unternehmensberatung – und auf dem Schweizer Markt. Schau dich gern auf meiner Website um, wenn du mit mir deine Business-Idee und die Umsetzung planen und strukturieren möchtest!